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Jahreshauptversammlung Feuerwehr Neuenbürg
Der Neuenbürger Feuerwehrkommandant Manfred Wankmüller bezeichnet die Einsätze von 2019 bis 2022 keineswegs als Vergnügungssteuerpflichtig. Brandeinsätze wie auch mehrere Verkehrsunfälle mit eingeschlossenen und eingeklemmten Personen sowie der anspruchsvolle Hochwassereinsatz 2021 im Ahrtal, der großes Engagement erforderte, zeigen Tribut und verlangten von den Einsatzkräften alles bis zur Belastungsgrenze. Der hochemotionale Einsatz in Isul (Ahrtal) war teilweise schockierend. Gefordert wie lange nicht mehr waren die Einsatzkräfte auch bei zwei Großbränden in Dennach. Für 2022 wurden von 86 Feuerwehrangehörigen 2 087 Einsatzstunden bei 103 Einsätzen erbracht. Die gleiche Anzahl von Einsätzen gab es auch 2021. Vertreten war die ganze Bandbreite des Feuerwehrspektrums. Stark steigend sind die Rettungseinsätze. 24 Personen wurden gerettet, zwei Personen erlitten tödliche Verletzungen. Bei der geheimen Wahl wurde Wankmüller von den 61 Wahlberechtigten mit 42 Stimmen zum Kommandant und Ulrich Gall mit 50 Stimmen zum stellvertretenden Feuerwehrkommandant wiedergewählt.
Auszüge aus den Reden des Abends
Manfred Wankmüller Kommandant
Es waren keine einfachen Momente, aber was machbar war, das wurde gemacht und alle haben bedingungslos mit sehr großem Engagement bei allen Maßnahmen mitgezogen und alles gegeben. Die Einstellung ist aller Ehren wert. Es erfüllt mich von Stolz, Kommandant einer so tollen und hochmotivierten Gruppe zu sein, auch wenn in letzter Zeit das kameradschaftliche gefehlt hat. Der Dank geht aber nicht nur an alle Einsatzkräfte, sondern auch an die Arbeitgeber für die Abstellung und Freistellung, sowie auch an die Angehörigen und Familien für Verständnis und Unterstützung. Kein Verständnis habe ich allerdings dafür, dass Einsatz- und Rettungskräfte angegangen und beschimpft werden. Das geht gar nicht.
Bürgermeister Fabian Bader:
Die Feuerwehr ist wichtig für die Gemeinschaft. Für den unermüdlichen Einsatz rund um die Uhr, den Idealismus, die Verlässlichkeit und Fachkompetenz, kann man nur seinen Dank aussprechen. Sich darauf verlassen zu können ist ein unschätzbarer Wert. Die gute Zusammenarbeit zwischen den Organisationen ist ein Beispiel, wie wichtig es ist, als Gemeinschaft zusammenzustehen und sich gegenseitig zu unterstützen. Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat gezeigt, wie wichtig eine gute Vorbereitung auf mögliche Katastrophen ist. Dem besonderen Engagement von Kommandant Wankmüller ist es zu verdanken, dass die Erneuerung des Sirenenwarnsystems für die Gesamtstadt in Angriff genommen und umgesetzt wurde.
Carsten Sorg Kreisbrandmeister
Es ist gut, dass der Feuerwehrdienst wieder normal läuft. Das ambitionierte Ziel ist es, den Digitalfunk in diesem Jahr im Enzkreis zu implentieren. Sorgenfalten bereitet jedoch die Industrie, die der großen Nachfrage nicht nachkommen wird. Ein Hochwasser wie im Ahrtal kann es auch bei uns jederzeit geben. Es hat sich gezeigt, Drohneneinsätze sind da eine wichtige Sache. Welche besondere Verantwortung der Einsatzfahrer bei einem Einsatz hat, zeigte sich bei einer Einsatzfahrt mit dramatischem, tödlichem Ausgang. Die dringende Empfehlung ist daher, im Einsatz immer Sondersignal, auch um drei Uhr in der Nacht. Erfreulicher dagegen ist, dass der Kreis mit Sondergenehmigung eigenständig Gruppenführer-Lehrgänge durchführen darf. Ein besonderer Dank geht an das nicht selbstverständliche Engagement von Kommandant Wankmüller.
Markus Haberstroh Verbandsvorsitzender Kreisfeuerwehrverband Enzkreis
In Sachen Digitalfunk wird es weitere Infoveranstaltungen vor Ort mit zwei Herstellern geben, wo die Funkbeauftragten und Kommandanten die Handhabung der Geräte austesten können. Gut angekommen waren auch die Lehrgänge „Großtierrettung“ und Türöffnungsseminar“. Nachgeholt werden gemeinsam mit dem Landratsamt die Führungskräftefortbildungen. Intensiv weitergearbeitet haben die Arbeitsgruppen auch am Projekt „Feuerwehr 4.0 – Zukunft 2030“. Am 22.April wird es nach zwei-jähriger Corona-Pause auch endlich wieder eine Verbandsversammlung in Präsenz geben. Die Zusammenarbeit zwischen dem Feuerwehrverband und dem Landratsamt funktioniert reibungslos.
Die Zahl
109
Aktive gehören der Einsatzabteilung an. Darunter sind 9 Frauen. Durch Übernahme von Kräften aus der Jugendfeuerwehr konnte der Personalstand in der Einsatzabteilung gehalten werden. Die Gesamtmitgliederstärke beträgt 183 (darunter 33 Angehörige der Altersabteilung/ 41 der Jugendfeuerwehr (10 weiblich). Bedingt durch die Corona-Pause verzeichnet die Kinderfeuerwehr keine Angehörige mehr.
Einsatzaufkommen 2022 – 103 Einsätze
Technische Hilfe / Sonstige 41 Einsätze (40%)
Kleinbrand 15 Einsätze (14%)
Mittelbrand 9 Einsätze (9%)
Großbrand 4 Einsätze (4%)
Brandmeldealarm 7 Einsätze (7%)
Personenrettung Unterstützung Rettungsdienst 10 Einsätze (9 %)
Notöffnung Person in Notlage 9 Einsätze (9%)
Fehlalarm 3 Einsätze (3%)
Sicherheitswachdienst 3 Einsätze (3%)
Arbeitseinsatz 2 Einsätze (2%)
Einsatzaufkommen /Einsatzentwicklung
2018 121 Einsätze
2019 116 Einsätze
2020 128 Einsätze
2021 103 Einsätze
2022 103 Einsätze