Neuenbürg macht sich „herzsicher“
Der unvermittelte Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Jährlich sterben rund 100.000 Menschen bundesweit daran. Defibrillatoren können Menschenleben retten, wenn schnell Erste Hilfe geleistet wird.
Auch Neuenbürg wird herzsicher.
Anstoß für die Umsetzung des Projekts, welches in der Gesamtstadt umgesetzt wird, gaben die Waldrennacher Vereine, die das Projekt im Rahmen einer Bürgermeistersprechstunde vorgestellt haben. So wurde das Projekt aufgegriffen und kann nun dank der Unterstützung zahlreicher Vereine und Spenden in allen Stadtteilen umgesetzt werden.
Die Stadtverwaltung kooperiert hierbei mit der Björn Steiger Stiftung, die das Projekt „Herzsicher“ bundesweit betreut. Die Finanzierung erfolgt dabei nicht nur allein durch die Stadt, sondern auch durch zahlreiche Spenden der örtlichen Vereine und örtlichen Institutionen.
Für die Stadt Neuenbürg ist pro Ortsteil aktuell mindestens ein Standort für einen Defibrillator geplant. Im alten Sparkassen-Gebäude, der Stadthalle und an der Außenwand der Eichwaldhalle Waldrennach stehen bereits die ersten Geräte.
Mittelfristig sollen noch mindestens zwei weitere Standorte umgesetzt werden, sodass jeder Ortsteil versorgt ist.
Bürgermeister Fabian Bader zeigte sich erfreut über die Inbetriebnahme der AED-Geräte. „Uns als Stadt ist es sehr wichtig, den Menschen ein sicheres Gefühl zu geben. Wir sind froh, dass die Björn Steiger Stiftung uns hierbei unterstützt“, sagt Bader. Er bedanke sich auch bei den Vereinen in Neuenbürg. „Es braucht ein solches Engagement, um Menschenleben retten zu können“, betonte Bader.
Auch für die noch folgenden Standorte haben sich bereits einige Sponsoren gefunden:
- Akkordeonorchester Arnbach, Frauensingkreis Arnbach
- Turnverein Neuenbürg, Turn- und Sportverein Dennach
- Ev. Verbundkirchengemeinde, Krankenpflegeförderverein Neuenbürg
- Frisch-Glück Arbeitsgemeinschaft, Festgemeinschaft Dennach
Die Stadt Neuenbürg bedankt sich auch hier herzlich für die Unterstützung.
Björn Steiger Stiftung
Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde, bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, sondern an einem vermeidbaren Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112 im Jahr 1973, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall und dem Frühgeborenentransport und vor allem der Optimierung des Rettungsdienstes.